Menolly - ein bewegendes Schicksal

Über Menollys Schicksal möchte ich viel erzählen. Da ich jedoch meine Site möglichst schnell erweitern will, veröffentliche ich den Text bereits im Entwurf. Ich bitte um Nachsicht bei Fehlern und um etwas Geduld bis zur Fertigstellung.

PERN hat eine strenge soziale Hierarchie. Auch die Burg an der Halbkreisburg wird von Burgherrn Janus und seiner Gemahlin Mavi mit fester Hand geführt. Es stimmt zwar, dass unter Janus Führung noch kein Fischer ums Leben kam und auch kein Schiff verloren ging, aber einige Bewohner leiden unter seiner Strenge. Auch sein eigener Sohn Alemi und seine jüngste Tochter Menolly sind unzufrieden. Da ihre Schwester Sella der Liebling der Eltern ist erhält Menolly meist die unangenehmen Arbeiten, wie alte Leute pflegen oder Laufbursche.

So verpflegt sie auch den alten Harfner Petrion. Er unterrichtet das Mädchen in vielen Harfnerdingen, obwohl der Harfnerberuf traditionell den Männern vorbehalten ist. Menolly ist bald sein bester Schüler und schreibt sogar eigene Kompositionen, die von den Burgherren jedoch als "unnütze Spielerei eines Mädchens" abgetan werden. Sie solle nicht soviel Zeit mit solchem Unfug vergeuden und lieber etwas produktives, sinnvolles arbeiten. Petrion schickt heimlich zwei ihrer Balladen an Meisterharfner Robinton, den Vorsitzenden aller Harfner von PERN. Gleichzeitig bittet er um einen Nachfolger, da er sein Ende kommen fühlt. Noch bevor er eine Antwort erhält stirbt Petrion und Menolly verliert ihren einzigen Freund. Auch viele andere Burgbewohner sind voller Trauer und selbst der Himmel beweint den Tod des gütigen Mannes mit bitteren Tränen. Burgherr Janus kann wegen des stürmischen Wetters nicht aufs Meer fahren und hat wegen der unnützen Zeitvergeudung schlechte Laune. Deshalb sucht er in dieser Zeit verzweifelt nach einem Mann, der die Totenklage singen kann. Als der Himmel nach drei Tagen aufklart muss er voller wütender Ohnmacht erkennen, dass nur Menolly dazu in der Lage ist. So erhält sie diese Ehre obwohl der Burgherr Schande fürchtet, weil er gegen die Traditionen verstößt. Menolly erhält auch den Auftrag, die Kinder der Burg in den traditionellen Lehrballaden zu unterrichten. Janus untersagt ihr ausdrücklich, dabei eigene Kompositionen zu spielen oder gar Neue zu erfinden. In einem gutgelaunten, übermütigen Moment spielt Menolly während des Unterrichts doch eines ihrer Stücke kurz an. Zu ihrem großen Pech ist die Flotte bereits früh vom Fang zurück und ihr Vater hört diesen Fehltritt. Er verprügelt sie mit seinem Gürtel bis ihr Rücken voller blutiger Striemen ist.

Menolly darf nun keinen Unterricht mehr halten und wird noch mehr als bisher zu den unangenehmsten Arbeiten herangezogen. Sie beginnt Kräuter ausserhalb der Burg zu sammeln, um allen anderen aus dem Weg zu gehen. In diesen freien Stunden lässt sie die Unterdrückung und die Sorgen der Burg zurück. Auf einem ihrer Streifzüge entdeckt sie ein Feuerechsengelege. Sie ist zuerst Scheu und will sich wieder entfernen, aber die Königin stellt sich ihr in den Weg. Menolly bemerkt die Verzweiflung der kleinen Goldechse, weil das Gelege von der steigenden Flut bedroht wird. Als alle Eier in einer trockenen, sicheren Höhle untergebracht sind lässt die Königin sie endlich gehen.

Als Elgion, der neue Harfner kommt wird Menolly auferlegt, beim abendlichen Zusammensein in der großen Halle nur leise mitzusingen, wie es sich für ein Mädchen geziemt, oder besser ganz zu schweigen. Als der Harfner nach Petrions Schüler fragt wagt niemand es zuzugeben, dass er "nur ein Mädchen", Menolly, ist. Der Harfner erfährt zunächst nur Ablehnung und Schweigen wenn er dieses Thema erwähnt. Später deutet man ihm an, es handele sich um einen Pflegesohn, der bereits zu einer anderen Burg weiterzog. Man wisse leider nicht wohin.

Nach einem großen Fang müssen alle bei der Arbeit mithelfen. Es gilt die Netze und Boote wieder klarmachen, Fische ausnehmen und zur Lagerung haltbar zu machen. Menolly verletzt sich die linke Hand beim Ausnehmen eines Stachelschwanzes und die Wunde infiziert sich am giftigen Schleim des Fisches. Als Mavi ihr klarmacht dass sie, ob mit oder ohne die verletzte Hand, nie wieder Musik machen darf, geht sie am nächsten Morgen in aller frühe aus der Burg. Ein Sporenregen hindert sie an der Rückkehr zur Burg und zwingt sie, ein geschütztes Versteck zu suchen. Ihr fällt nur die Höhle mit den Feuerechseneiern ein. Während draußen die tödlichen Sporen fallen wird sie Zeugin eines wunderbaren Schauspiels: Die Feuerechsen schlüpfen aus ihren Eiern. Die kleinen Tiere haben sehr großen Hunger und fliegen nach draußen, um Nahrung zu suchen. Dort werden sie von den Sporen getroffen und sterben einen grausamen Tod. Menolly will die Tierchen aufhalten, aber sie erkennt dass sie gegen ihren Hungerinstinkt machtlos ist. So füttert Menolly einige der jungen Echsen und legt den anderen ihre restlichen Vorräte hin. Sie bindet dabei ohne es zu wissen neun der zärtlichen Geschöpfe an sich. Sie verbringt die nächsten Wochen viel Zeit damit, Essen für sich und die kleinen Echsen zu besorgen, ihre Höhle einzurichten und Hausrat zu besorgen. Dabei merkt sie dass auch ein Leben außerhalb der Burg schöne Seiten hat. Menolly baut sich eine Flöte und beginnt ihre Musik zu spielen, die man ihr in der Burg verboten hat. Die Echsen hören ihr begeistert zu und beginnen sogar ihre Melodien mitzusummen. Menolly hat nun ein Zuhause gefunden und auch neue Freunde, die ihrer Musik gerne lauschen. Sie will nie wieder in die Burg zurück.

Währenddessen bemerkt Elgion immer mehr Zeichen, dass mit der jüngsten Tochter des Burgherren etwas nicht stimmt. Er kennt die ganze Familie und hat sie noch nie gesehen. Keiner spricht über sie und wenn er ihren Namen erwähnt werden die Burgbewohner verschlossen. Als Menolly nach einem Fädenfall vermisst wird lässt der Burgherr sie noch nicht einmal suchen. Und ihr Bruder Alemi deutet sogar an, dass dies für Menolly besser sei als zur Burg zurückgebracht zu werden. So sehr er sich auch bemüht, keiner will ihm seine Fragen beantworten. Bei einem Bootsausflug mit Alemi hört der Harfner Musik bei den Drachensteinen und kann Alemi endlich die Geschichte von Petrions Schüler - Alemis Schwester - der Tochter des Burgherren erfahren.

Menolly wacht an einem frühen Morgen durch die Hungergefühle ihrer Echsen auf. Da es sonniges Wetter ist wandert sie gutgelaunt in eine unerforschte Bucht, weit von ihrer Höhle entfernt. Sie findet leckere Spinnenklauen für sich und ihre Freunde. Sie sucht auch nach Kresse, um ein köstliches Mittageseen zuzubereiten. Plötzlich sieht sie in der Ferne eine graue Regenwand und zuckende Feuerblitze: Sporeregen! Sie erstarrt in ihrer Furcht und ihre Gedanken suchen verzweifelt nach einer Rettung. Ihre Höhle ist weit entfernt und die Sporen verschlingen grausam alle Lebewesen im Freien. In unendlicher Panik rennt sie los und versucht dem tödlichen Regen zu entkommen, als ein großer Schatten über sie streicht. Sie wirft sich erschreckt zu Boden als der braune Drache Branth mit seinem Reiter T´gran neben ihr landen um sie zu retten. T´gran bringt Menolly in die Sicherheit des Benden-Weyr. Auch Harfner Elgion war an diesem Tag auf der Suche nach Menolly von den Sporen überrascht und auf den Benden-Weyr gebracht worden. Da er Menolly nicht kennt und jeder die großgewachsene Gestalt für einen Jungen hält bemerkt er nicht, wie nahe er dem Ziel seiner Suche ist. Beim Abendessen sieht er zum ersten mal in seinem Leben eine Feuerechse. Diese kleine Tiere wurden oft für Legenden und Träume kleiner Jungen gehalten und so fällt es ihm schwer seine Augen zu trauen. Die Bronzeechse Rill fesselt den Harfner durch ihr ruhiges Wesen und ihre friedlichen Gefühle. Nachdem er der Weyrherrin Lessa Bericht erstattet hat bedauert es Elgion, zur Burg zurückkehren zu müssen. Er hat auch Angst davor seien Ausflug gegenüber dem Burgherren zu erklären. Während Branth und T´gran den Harfner wegbringen versorgt Manora Menollys Füße. Sie hat sich auf ihrer Flucht die Stiefelsohlen durchgelaufen und auch ihre Füße sind nur noch blutende Fleischklumpen. Nach einem Becher Fellistrank schläft Menolly einen ganzen Tag und erwacht mit schmerzenden Füssen, aber erholt. Sie macht sich große Sorgen um das Wohl ihrer Echsenschar und hat zugleich Angst, wenn der Schwarm im Weyr gesehen wird schickt man sie wieder in die Burg ihres Vaters zurück. Manora und Mirrim pflegen Menollys Füße und so kann sie bald wieder vorsichtig gehen. Menolly merkt in kurzen Momenten de Ruhe und Vertraulichkeit dass Mirrim ein schweres Los mit sich trägt. Sie wagt es aber nicht, danach zu fragen. In einem Gespräch während der Küchenarbeit erfährt sie zufällig die Geschichte der beiden Drachenköniginnen Wirenth und Pridith. Seit dem Tod ihrer Wirenth ist Mirrims Pflegemutter Brekke in tiefe Apathie verfallen. Wenn sie nicht bald gesundet verfällt sie dem Wahnsinn oder wird sterben.

Die Weyrbewohner suchen verzweifelt nach den Besitzern eines zahmen Feuerechsenschwarms. Als Menolly zum erstenmal Lessa gegenübersteht denkt sie an die Warnungen vor den Launen der zierlichen aber starken Frau. Ihre Echsen haben Lessas Aufmerksamkeit erreget und Menolly befürchtet nun das Schlimmste. Zu Menollys großen Erstaunen kennen die Weyrbewohner Feuerechsen und suchen sogar nach Gelegen. Als sie der Weyrherrin von einem Echsengelege berichtet bessert sich ihre Laune sehr. Menolly ist erstaunt über diese Reaktion und fliegt mit T´gellan auf Monarth in die Bucht um das Gelege nach Benden zu bringen. Die 31 Eier sollen am Tag der Gegenüberstellung an Gildemeister und Burgherren verschenkt werden. An diesem Feiertag hilft Menolly von früh an in der Küche mit. Sie ist erstaunt über die Unmengen von Essen, die zubereitet werden. Nebenbei kümmert sie sich auch um die Echseneier, die in einem Korb neben dem Herd stehen und näht Felltaschen, damit die neuen Besitzer ihre Eier sicher nach Hause transportieren können. So wird sie von T´gellan überrascht als der Moment des Schlüpfens kommt. Sie hat keine Zeit mehr sich umzuziehen und muss in ihrer Küchenschürze zu dem hohen Ereignis gehen. Inmitten all der Ehrengäste schämt sie sich ihrer schmutzigen Kleider. Aber als die Erregung der Drachen und Menschen anstieg, vergisst sie dies schnell. Sie sieht bei den von Drachenjungen ausgewählten Kandidaten die gleiche Freude die sie selbst beim Schlüpfen ihrer Echsen empfand. Besorgt beobachtet sie Brekke. Geistesabwesend, wie eine Schlafwandlerin geht die junge Frau auf das goldene Königinnen-Ei zu. Als die frisch geschlüpfte Königin auf Brekke zugeht wird sie von deren Bronzeechse Berd angegriffen. Die Königin läuft erschrocken in die Arme eines anderen Mädchens und geht mit diesem die lebenslange Bindung ein. Doch Brekkes Apathie ist zur Freude aller durch das ungehörige Verhalte ihres Berd gebrochen. Auch ihr Weyrgefährte F´nor zeigt zum erstenmal seit dem schrecklichen Unfall wieder ein freudiges Gesicht, wenn man ihm auch die Erschöpfung der letzten Tage anmerkt. Menolly weint Tränen des Glücks für die beiden, bis sie bemerkt dass alle die Brutstätte verlassen. Da T´gellan sie offensichtlich vergessen hat macht sie sich mit ihren wunden Füssen auf den Weg zurück in die Küche. Ein Mann bemerkt ihre Schmerzen und wirft sie kurzerhand über seine Schulter. Als er die Küche betritt und ihm jedermann Respekt zollt bekommt Menolly ein schlechtes Gewissen. Riesig wird ihr Schreck aber als sie erfährt, dass es sich um Meisterharfner Robinton persönlich handelt. Der angesehene Mann ist der Vorstand aller Harfner von PERN. Menolly unterhält sich wegen des Schrecks nur verstockt mit ihm und wagt es nicht, nach ihren Liedern zu fragen. Schließlich ist sie "nur ein Mädchen" und will den wichtigen Mann nicht mit solch unnützen Dingen belästigen. Auch Robinton weiß nicht, dass er dem vielgesuchten Schüler Petrion gegenübersitzt. Harfner Elgion aus der Burg an der Halbkreisbucht ist auf dem Fest zugegen und hört, dass T´gellan ein Echsennest gefunden hat. Er sucht ihn um sich mit ihm über die Suche nach den Gelegen zu unterhalten. Fassungslos hört er von ihm, dass die gesuchte Menolly unerkannt hier im Weyr weilt.

Er informiert sofort Meisterharfner Robinton, der nun Menollys Scheu vor ihm versteht und sie sofort aufsuchen will. Manora behält in all dem Freudentrubel einen kühle Kopf und stoppt die begeisterten Harfner. Man beschließt Menolly eine Falle zu stellen. Als das Fest vorüber ist und die letzten Gäste langsam aufbrechen sitzt Weyrharfner Oharan in der Küche und spielt ein paar Lieder. Er lässt sich dabei von Menollys Gesang begleiten. Menolly erschrickt als sie zu spät bemerkt dass sie eines ihrer eigenen Lieder mitsingt. Sie gerät völlig aus der Fassung als sie nach den Anstrengungen des Tages von Oharan, Manora, T´gellan und Robinton entdeckt wird. Und sie kann ihre Freude nicht fassen, als sie mit ihren Echsen in die Gildehalle der Harfner eingeladen wird. Schnell sucht sie ihre wenigen Sachen zusammen und reitet würdevoll auf einem Drachenrücken zur Harfnerhalle.